Interview mit Manja
Magst du dich vielleicht zu Anfang kurz vorstellen. Wer verbirgt sich hinter Jennifer Jancke?
Hallo, liebe Manja! Und ich freue mich, dass ich heute zu Gast auf deinem Blog sein darf. Danke! Ich bin Jenny, werde im Januar 30 und wohne mit meinem Mann und unseren Haustieren in Erfurt. Seit ich Lesen gelernt habe, liebe ich es in andere Welten abzutauchen und die Abenteuer zu entdecken, die zwischen zwei Buchdeckeln auf mich warten. Im allgemeinen kann man mich als Chaosmensch bezeichnen, weil ich total schusselig bin, ständig etwas vergesse (auch die wichtigen Dinge ;)) und leider auch total tollpatschig bin. Und ich liebe es, mich mit anderen Buchverrückten auszutauschen! Ob es nun andere Autoren, Blogger oder Leser sind, ich bin immer für einen Plausch zu haben.
Gerade erst ist dein Roman „Silver Lane – Nur einen Sommer lang“ bei Romance Edition erschienen. Was war das für ein Gefühl als es endlich soweit war? Warst du sehr nervös vor der Veröffentlichung?
Um ehrlich zu sein konnte ich es gar nicht so richtig glauben, bis es schließlich so weit war. Seit die Zusage von Romance Edition per Mail kam und danach der Vertrag im Briefkasten lag, schwebe ich auf einer Wolke. Es war als würde ich träumen und da war ständig diese Angst, ich könnte irgendwann aufwachen *lach* Aber jetzt ist es wirklich passiert. Und ja, ich war sehr nervös. Als Autorin mache ich mir nun mal Gedanken, die meine Kollegen und Kolleginnen sicher auch kennen: Was werden die Leser sagen? Bin ich gut genug für das, was ich tue? Wie wird der Start in die weite Welt für mein Buchbaby ausfallen? Aber am Ende bringt es nichts, sich von diesen Fragen verrückt machen zu lassen, weil ich die Antwort nicht kenne, bis die Veröffentlichung hinter mir liegt ;).
Magst du für deine Leser vielleicht kurz zusammenfassen worum es in deinem Roman geht? Warum sollte man ihn unbedingt lesen?
In Silver Lane: Nur einen Sommer lang geht es um Daria, eine junge Frau, die ihr Leben vollkommen umgekrempelt und die Zukunft ganz genau geplant hat, doch wie es immer so ist, macht ihr das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es da auch noch den Vorarbeiter Tyler Wyatt, der sich auf der Ranch breit gemacht hat und Daria regelmäßig an ihre Grenzen bringt. Es geht um den Zusammenhalt innerhalb einer Familie, um Freundschaften und um die Bewältigung von großen und kleinen Katastrophen. Aber vor allem geht es darum, dass sich das Leben nicht in allen Einzelheiten planen lässt.
Warum das Buch gelesen werden sollte? Weil die Leser von der traumhaften Weite Montanas begrüßt werden, heiße Cowboys und spannende Abenteuer auf sie warten und ich sie für ein paar Stunden in die Welt von Silver Dream entführen werde. Habe ich die heißen Cowboys schon erwähnt? *lach*
Daria Evans kann es kaum erwarten, das hektische Großstadtleben von Los Angeles hinter sich zu lassen, um in ihrer Heimatstadt Silver Lane neue Energie zu tanken. Der schwere Unfall ihrer Mutter wirft ihre Pläne jedoch über den Haufen und ihr bleibt nichts anderes übrig, als während des Sommers die Leitung des Gestütes zu übernehmen. Keine besondere Hilfe, sondern eher ein besonderes Übel ist Tyler Wyatt, der viel zu attraktive Vorarbeiter ihrer Mutter, der ihr mit seiner arroganten Art gehörig zusetzt. Und dann ist da noch ihr Ex, der sie zu einer Wette provoziert, die sie nur gewinnen kann, wenn sie über ihren Schatten springt und Tyler um Hilfe bittet. Eine fatale Entscheidung, die den täglichen Katastrophen die sprichwörtliche Kirsche auf den Sahneberg setzt …
(Quelle: Romance Edition)
Weitere Informationen zum Buch Leseprobe
Welchen deiner Charaktere magst du besonders gerne? Ist es eher Daria oder doch eher Tyler?
Eine schwierige Frage, auf die es eigentlich nur eine Antwort gibt: Ich mag sie beide! Und nicht nur die zwei Protagonisten, einige der Nebencharaktere habe ich ebenfalls total ins Herz geschlossen. Andere dagegen mag ich überhaupt nicht, aber so ist das eben, auch wir Autoren mögen nicht jeden unserer Charaktere. Und auch in Büchern muss es eine oder mehrere Personen geben, die die Leser blöd finden. Ich hoffe nur, sie werden Daria und Tyler mögen ;).
Würdest du gerne das Leben deiner Charaktere selbst leben wollen?
Eindeutig ja. In Silver Lane: Nur einen Sommer lang habe ich ein Setting gewählt, welches ich mir selbst auch für meine Zukunft vorstellen kann. Natürlich würde ich auch weiterhin schreiben, aber auf einer Ranch zu leben, weitab von den Großstädten und Meilen entfernt von den nächsten Nachbarn und dazu noch Pferde, eine wunderschöne Landschaft und die Ruhe, die auf der Ranch herrscht … Für mich ist das schon ein kleiner Traum :).
Wie viel von dir selbst steckt in deinen Charakteren?
Manchmal mehr, manchmal weniger. Bei Daria ist es die Liebe zu den Pferden, das nicht entspannen können und noch eine andere Sache, die sogar noch überwiegt, aber ich würde ungern zu viel verraten. Auch Tyler und den anderen Charakteren habe ich Eigenschaften von mir mitgegeben. Und nicht nur die guten. Auch mein Starrsinn und meine Ungeduld stecken in den Figuren dieses Buches. Allerdings hat jede auch Eigenschaften, mit denen ich nichts am Hut habe und das macht es für mich manchmal schwer, mich in den Charakter hineinzuversetzen.
Ich habe gelesen, du hast bereits in der Grundschule angefangen selbst Texte zu schreiben. Ab wann wurde es dann so richtig ernst, das du dachtest jetzt muss ich was veröffentlichen?
Ja, der Drang zu schreiben kam kurz nachdem ich Lesen gelernt habe. Ich war schon immer eine Tagträumerin und so war es für mich das natürlichste der Welt einfach irgendwann die Bilder, die durch meinen Kopf fegten, aufs Papier zu bringen. Es war also schon lange mein Traum, allerdings wurde ich dafür belächelt, ich wurde davor gewarnt einer brotlosen Kunst hinterher zu jagen und nach einem Schicksalsschlag habe ich über 3 Jahre gar nicht mehr geschrieben. Erst 2015 habe ich dann den Schritt gewagt, mich wieder für meinen Traum stark zu machen, egal welche Risiken das mit sich bringt. Danach folgte ein ganzes Jahr, in dem ich mich ausprobiert habe, mehrere Geschichten entstanden und wanderten in die Schublade und im März 2017 habe ich dann mein erstes Buch veröffentlicht.
Wie gehst du beim Schreiben vor? Plottest du alles durch oder schreibst du eher direkt drauf los?
Ich bin ein Fan des Plottens, mache es aber nicht nach einer bestimmten Methode, sondern nehme mir für jedes Projekt das, was ich eben gerade brauche. Manchmal schreibe ich nur ein Exposé und starte sofort in die Geschichte, manchmal arbeite ich so detailliert, dass ich alles schon ganz genau weiß (zum Beispiel bei Fantasy). Aber ein grobes Grundgerüst von Anfang, Mitte und Ende brauche ich schon. Darüber hinaus erstelle ich auch Charakterbögen, mache mir Gedanken zum Setting und zu vielen anderen Dingen auch (zum Beispiel die Kernthemen der Geschichte). Für mich gehört das alles ebenfalls zur Planung dazu, auch wenn es nicht direkt der Plot ist. Allerdings habe ich auch schon zweimal versucht einfach drauflos zu schreiben. Diese Projekte ruhen jetzt in meiner Schublade und werden da auch für immer versauern *lach*.
Ein ganz normaler Tag im Leben von Jennifer Jancke, wie müssen wir uns diesen so vorstellen?
Im Moment sieht mein Tagesablauf ziemlich chaotisch, aber für gewöhnlich läuft es bei mir so: 5 Uhr aufstehen, Frühstück für die Haustiere vorbereiten, während mein Mann schon mit dem Hund draußen ist, dann gemeinsam eine Stunde nach draußen, bevor ich mich mit einem Tee und dem Frühstück hinsetze und schon mal kleinere Aufgaben erledige. Sobald mein Mann gegangen ist, arbeite ich meistens bis um zwölf (Schreiben, Auftrag abarbeiten, Überarbeiten oder was eben gerade so anfällt) und dann gibt es Mittagessen für den Hund und mich und wir gehen noch einmal nach unten. Und dann arbeite ich durch, bis mein Mann wieder nach Hause kommt, wir gehen die zweite große Runde mit dem Hund und machen es uns nach dem Abendessen gemütlich. Entweder bei einer Serie oder wir sitzen gemeinsam auf der Couch und lesen (er oft das, was ich aktuell schreibe). Mein Alltag ist also total unspektakulär, geradezu langweilig, aber ich finde das vollkommen in Ordnung :).
Hast du eigentlich Rituale beim Schreiben? Wo schreibst du beispielsweise am Liebesten?
Ich schreibe meistens auf einem Schwingsessel, mit dem Laptop auf dem Schoß und meinen Notizen auf allen Oberflächen in der Nähe ausgebreitet. Dort mache ich es mir dann immer richtig gemütlich mit einer Tasse Tee und bei kühleren Temperaturen auch mit Decke und Wärmflasche. Dann lasse ich meiner Fantasie freien Lauf. Mein Ritual, bevor ich schreibe ist: Es mir gemütlich machen, die Playlist zum Projekt anmachen, Kopfhörer rein, einen Schluck Tee trinken und dann in die Geschichte eintauchen. Meist fließen dann die Worte ganz von allein. Manchmal ziehen sie sich aber auch wie Kaugummi, da bin ich ehrlich. Ist eben nicht immer ein Zuckerschlecken …
Wie entspannst du dich neben dem Schreiben? Hast du Hobbys?
Um ehrlich zu sein, fiel es mir lange schwer, mich neben und nach dem Schreiben zu entspannen, weil ich mit den Gedanken immer bei meinen Geschichten war. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich eine Folge von einer Serie angesehen oder ein Buch gelesen habe – habe ich manchmal auch heute noch. Aber so langsam habe ich gelernt mich zu entspannen und auch mal runterzukommen. Ob es nun ein heißes Bad ist, ein kurzer Spaziergang zum Park oder ein Gespräch mit meinem Mann. Hauptsache, ich kann mich ein wenig erden.
Meine Hobbys … Ich lese sehr gern, habe vor ein paar Monaten angefangen zu stricken (was auch eine beruhigende Wirkung auf mich hat :)) und bin gerne mit meinem Hund unterwegs. Für mehr ist im Moment keine Zeit.
Hast du Idole? Wenn ja, wen?
Ein richtiges Idol in dem Sinne habe ich nicht. Was das Schreiben angeht, sieht es natürlich wieder ganz anders aus. Es gibt so viele Autoren, die ich für ihre Arbeit und ihre tollen Geschichten bewundere. Zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Aber zwei deutsche Autorinnen, in denen ich Vorbilder gefunden habe sind Laura Kneidl und Bianca Iosivoni.
Was liest du selbst gerne? Und sind es dann eher Ebooks oder doch ganz klassisch Prints, die du bevorzugst?
Eigentlich lese ich meist die Genres, in denen ich auch schreibe: Young Adult, New Adult und Contemporary Romance, aber auch Fantasy mit all ihren genre und dazu noch Science Fiction. Allerdings mag ich es beim Lesen auch oft blutiger oder gruseliger, weshalb ich im Moment einen Thriller nach dem anderen verschlinge :).
Stell dir vor, du könntest ins Weltall fliegen, welchen Planeten würdest du gerne mal besuchen? Und warum ausgerechnet diesen?
Ich würde gern mal den Mond besuchen. Ist zwar nicht direkt ein Planet, aber als Kind wurden mir so viele Geschichten über den Mond erzählt, dass er mich bis heute fasziniert. Obwohl der Mars sicher auch einen Besuch wert ist.
Angenommen „Silver Lane“ wird verfilmt, wer sollte deiner Meinung nach die Hauptrollen übernehmen?
Darüber habe ich bisher gar nicht nachgedacht … Für die Rolle von Daria könnte ich mir Jennifer Lawrence ganz gut vorstellen und bei Tyler würde ich mir Ian Somerhalder wünschen. Aber viel wichtiger als die Besetzung wäre mir, dass die Atmosphäre richtig rübergebracht wird.
Wo siehst du dich in 20 Jahren?
Immer noch als Autorin, mit meinem Mann zusammen auf einer Ranch in Montana oder in Kanada, umgeben von atemberaubender Natur und weit weg vom Stadtleben. Hoffentlich werde ich das Schreiben immer noch so lieben wie jetzt, besuch von den Kindern und Enkeln bekommen und mein Leben in vollen Zügen genießen. Kommt der Atmosphäre in Silver Lane schon recht nahe ;).
Lass uns doch mal in die Zukunft schauen, was erwartet deine Leser da so? Darfst du schon aus dem Nähkästchen plaudern?
Im Moment arbeite ich noch am zweiten Band von Silver Lane, für den es auch schon ein Cover gibt, allerdings will ich darüber noch nicht viel verraten. Für nächstes Jahr ist – endlich – der zweite Band meiner You&Me-Reihe geplant und ich veröffentliche das erste Mal ein Buch im Genre Fantasy. Ob nun unter meinen Namen oder Pseudonym, weiß ich noch nicht ganz genau. Und dann warten noch ganz viele andere Ideen auf mich, die unbedingt erzählt werden wollen. Haltet die Augen offen!
Zum Abschluss hast du das Wort … was wolltest du deinen Lesern immer schon mal sagen?
Für mich ist es immer noch schwer vorzustellen, dass es Menschen gibt, die meine Geschichten lesen, darüber reden und sie rezensieren. Menschen, denen gefällt, was ich zu Papier gebracht habe und dir mir liebe Nachrichten schreiben, um mir ihre Meinung mitzuteilen. Aber so ist es und dafür möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken! Ihr seid die Besten <3.
Und auch bei der lieben Manja möchte ich mich für die tollen und interessanten Fragen bedanken. Bei einigen musste ich wirklich überlegen :).
Liebe Jennifer, vielen Dank für deine Zeit und deine Antworten.