Interview mit Sunny
Hallo Jennifer, vielen Lesern bist du sicher schon durch dein Buch wie „You & Me: Zwischen sowie Wahrheit und Lüge“ und deine Geschichte aus der Anthologie Sonnenglut “Flammender Schmerz” ein Begriff. Stell dich trotzdem bitte einmal in fünf Fakten vor, die noch keiner über dich wusste!
- Als ich sieben Jahre alt war, hatte ich einen Fahrradunfall und habe mir den Arm gebrochen, der mir manchmal auch heute noch wehtut.
- Ich war 11 Monate in einem Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte, um mich mit meiner Krankheit / Behinderung auseinanderzusetzen.
- Weil ich als Kind keine Kleider mochte, aber ständig welche anziehen musste, laufe ich bis heute lieber in Jeans und Turnschuhen herum. Alles andere fühlt sich immer so gezwungen an.
- Meinen Mann habe ich vor achteinhalb Jahren kennengelernt und obwohl wir uns jede Woche im Französischunterricht gesehen haben und auch privaten Kontakt hatten, hat es erst nach dem Abschluss so richtig gefunkt. Aber danach ging alles sehr schnell.
- Wenn ich mit einer Sache anfange, bin ich wie besessen und kann es aufhören, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Leider beschäftigt mich das auch immer so sehr, dass ich kaum noch schlafen kann und lieber durchmache, um früher fertig zu werden. Ist nicht gerade gesund und ich arbeite auch schon daran, ein wenig gelassener und ruhiger zu werden.
In deinem zweiten Buch von “Silver Lane” geht es darum, das deine Protagonistin Isabella eine Fernbeziehung führt und das seit Jahren. Sie möchte nicht länger eine Fernbeziehung mit ihm führen und hat aber gleichzeitig die Sorge das Logan nicht nach Silver Lane passt. Wie kamst du auf diese Idee zum Buch?
Als ich den ersten Teil der Geschichte geschrieben habe, hatte ich die nachfolgenden Bände schon grob im Kopf. Ich kannte die Charaktere, die Kernthemen und auch die Problematiken, die auf meine Charaktere zu kommen würden. Außerdem gibt es in Silver Lane nicht besonders viele Männer, die für Izzy infrage kamen, deshalb sollte es ein „Außenstehender“ sein, den sie aber schon vor Band 1 kennt. Also habe ich sie einfach gefragt, wie das so war und sie hat mir von Logan erzählt.
Da du ja schon ein paar Bücher geschrieben hast, würde mich interessieren mit welchem Charakter aus deinen Büchern kannst du dich am besten identifizieren und wieso?
Im Moment ist das eindeutig Rebecca. Nach ihrem Unfall sitzt sie im Rollstuhl und viele Dinge, die früher für sie selbstverständlich waren, nicht mehr tun. Zwar bin ich schon seit meiner Geburt „eingeschränkt“, aber ich schätze, sie könnte mich am besten verstehen und sie weiß auch, wie schwer es ist, trotz allem einfach weiter zu machen und niemals aufzugeben. Allerdings haben alle meine Charaktere einen kleinen Teil von mir in sich und auch bei meinen neuen Protagonisten wird das so sein.
Welche Figuren oder Themen aus dem Genre-Bereich faszinieren dich so sehr, dass du dir vorstellen könntest, auch über sie zu schreiben?
Ich möchte auf jeden Fall noch eine Geschichte zu Mobbing schreiben, da ich darunter selbst sehr lange gelitten habe, und auch eine Protagonistin begleiten, die mit einer Behinderung zu kämpfen hat. Auch die Themen Stalking und häusliche Gewalt will ich einmal näher beleuchten, ohne sie dabei aber zu romantisieren oder relativieren. Aber für so wichtige, tiefgreifende Problematiken will ich mir wirklich Zeit lassen, um sie auch richtig umsetzen zu können.
Das finde ich eine super Idee, solche Geschichten gibt es leider viel zu wenig. Gibt es besondere Rituale oder Gewohnheiten, die du beim Schreiben hegst?
Ich mache es mir meistens auf meinem Schwingstuhl gemütlich, am Schreibtisch kann ich meinen kreativen Gedanken irgendwie gar nicht freien Lauf lassen, starte meine Projekt-Playlist bei Spotify und danach fange ich meist schon an. Manchmal mache ich mir auch noch einen Tee und abends werden die Kerzen angemacht. All diese Kleinigkeiten helfen mir dabei, mich auf meine Welten zu konzentrieren und vollkommen darin abzutauchen.
Was machst du eigentlich am liebsten, wenn du gerade nicht am Schreiben bist?
Ausgedehnte Spaziergänge oder Training mit unserem Mini Aussie Bailey. Es macht Spaß, mit ihm kleine Tricks einzuüben und zu sehen, wie er sich weiterentwickelt. Und durch die Ausflüge komme ich auf neue Ideen und kann mich dann wieder motiviert ans Manuskript setzen. Außerdem lese ich natürlich sehr gern, höre viel Musik oder lerne etwas Neues. Ob nun stricken oder Schach, Hauptsache, es lenkt mich von den Projekten ab.
Wenn du einen Protagonisten deiner Wahl, egal ob aus deinem Buch oder von jemand anderen, zum Essen treffen könntest, wer wäre es und wieso?
Ich würde mich ganz klar für Lyra Belacqua aus der His Dark Materials-Reihe von Philip Pullman entscheiden. Seit ich diese Trilogie zum ersten Mal gelesen habe, hat mich das Konzept dieser Welt in den Bann gezogen und obwohl – oder gerade weil – Lyra nicht perfekt ist, Schwächen hat und so einige Fehler macht, habe ich sie ins Herz geschlossen. Sie ist für mich zu einer Freundin geworden und ich würde wirklich gern herausfinden, was aus ihr und Pan geworden ist. Und vielleicht verrät mir Lyra sogar, welchen Dæmon ich habe.
Da du ja bereits erwähntest das du noch so einige Bände zu Silver Lane im Kopf hast. Wann können wir das nächste Buch oder sogar neue Reihe von dir erwarten? Darfst du schon etwas darüber sagen?
Ob es wirklich einen dritten Band von Silver Lane geben wird, ist noch nicht entschieden, aber ich werde auf jeden Fall die You & Me-Reihe fortsetzen (dort warten noch so einige Geschichten darauf erzählt zu werden) und ich möchte auf jeden Fall bald wieder einen Ausflug in die Fantasywelt wagen. Ideen habe ich auf jeden Fall genug.
Was war das schönste Kompliment zu deinen Büchern, das du bisher bekommen hast?
Ich gebe zu, ich finde jede Nachricht von meinen Lesern toll und freue mich darüber. Aber für mich ist es immer noch unglaublich, wenn sich jemand bei mir dafür bedankt, dass ich eine Geschichte geschrieben habe oder mich fragt, wann es weitergehen wird und welcher Charakter als nächstes sein Glück finden wird. Dabei müsste ich mich bei euch bedanken! Dafür, dass ihr meine Bücher kauft, lest und darüber sprecht. Dafür, dass ihr mich unterstützt und geduldig auf meine nächste Geschichte wartet. Ihr seid echt super.
Was möchtest du deinen Lesern gern noch mit auf dem Weg geben?
Manchmal scheint es, als würde sich das Leben gegen uns wenden und alles dafür tun, dass wir unsere Ziele und Träume nicht erreichen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es manchmal werden kann, aber bitte, bitte gebt niemals auf! Kämpft für eure Wünsche, haltet an ihnen fest und lasst sie euch von niemanden wegnehmen. Wenn da draußen jemand ist, der behauptet, ihr wäret nicht gut genug und würdet es niemals schaffen, nehmt es als Ansporn, um noch mehr und noch härter zu kämpfen. Die einzige Person auf dieser Welt, die das Recht hat, euch zu sagen, was ihr könnt und was nicht, seid ihr selbst. Ihr habt die Zügel in der Hand, ihr lenkt euer Schicksal. Vergesst das nie.
Vielen Dank Jennifer für Deine Zeit und natürlich weiterhin viel Erfolg!
Trust-Reihe
Ihr wollt euren Urlaub lieber in New York City verbringen, euch am Pool in den Hamptons Sonnen, in der Fifth Avenue shoppen gehen und durch den Central Park spazieren? Dann begleitet meine Protagonistinnen in die Stadt, die niemals schläft, und seid live dabei, wenn sie ihre Herzen verlieren und ihren eigenen Weg finden.